Gewaltiger Erdwall statt Wald und Biotop?
Initiative zum Erhalt des Ischeroth gegen neue Stadt-Pläne
„Das ist für uns völlig unverständlich“, so die Bühler Initiative zum Erhalt des Ischeroth. Zeigen doch die neuesten Planungen der Stadt, dass einerseits nun die Industrieflächen deutlich Richtung Bühl verschoben werden sollen. Andererseits werde an der Kreuztaler Straße (L 908) zwischen der Wilhelmshöhe und Bühl im Kreuzungsbereich zum Hof Löw ein nahezu 40 Meter hoher keilförmiger Erdwall Landschaft und Naturgegebenheiten völlig verändern. „Das Thema Ischeroth ist damit nicht nur ein Problem oben auf dem Berg, sondern auch im Tal,“ stellt Ortsvorsteher Friedhelm Höfer fest.
Rolf Kolb erklärt: „Die Erdmassen, man spricht von 221.000 Kubikmetern, betreffen unmittelbar die Tallage ‚Im Kalten Born‘. Bergseits prägt das Gelände hier ein markanter Laubwald-Wuchsbezirk. In der Mitte liegt das Quellgebiet des Lederbaches.“ Dies sei eine stabile naturnahe Mischwaldsituation mit der Quellrinne als Feuchtgebiet. Das Schlucht-förmige Geländeprofil gelte überdies als geschützter Biotopbereich.
Der von der Stadt angestrebte Tausch „Gesunder Wald gegen Erddeponie“ sei keinesfalls zu akzeptieren, unterstreicht ebenso Peter Künstler.
Dass hier so ein markanter Laubwaldstreifen beseitig werden solle, sei angesichts der aktuellen Klimadiskussion nicht zu verstehen, äußert sich Thomas Löw. „Überall sagen Experten, ohne Bäume wird der Kampf gegen die negativen Auswirkungen des Klimawandels nicht zu gewinnen sein. Zur Aufforstung werde aufgerufen, weil 17 bis 20 Tonnen Kohlenstoff pro Jahr und Hektar durch einen Mischwald gebunden werden. „Und jetzt will hier die Stadt Freudenberg, die sonst gerne den ‚Klimaschutz‘ im Munde führt, einen klima-wertvollen Wald einfach abholzen lassen. Das ist alles andere als ein für die Umwelt verantwortungsbewusstes Handeln.“