Am Ischeroth scheiden sich die Geister. Das Pro und Contra werden politisch diskutiert, insbesondere vor der Kommunalwahl. Die Initiative zum Erhalt des Ischeroth, die sich vehement gegen ein neues Industriegebiet Wilhelmshöhe-Nord ausspricht, hatte deshalb die beiden Bewerber um das Freudenberger Bürgermeisteramt um eine Stellungnahme gebeten.
„Die Bürgerinnen und Bürger in und um Bühl wollen schließlich wissen, was die beiden Spitzenkandidaten zu der Problematik zu sagen haben,“ so die Initiative. Die Antworten von Nicole Reschke und Christoph Reifenberger waren dann auch Grundlage für einen Beitrag, der in der SWA-Beilage „DER FREUDENBERGER“ am 5. September erschienen ist.
Was aber nicht nur die Initiative verwundert: Ausdrücklich nahm die Bürgermeisterin Einfluss, den Artikel nicht mit einem Landschaftsfoto zu bebildern, sondern einen Lageplan zu veröffentlichen. Dieser fand nun auch den Weg auf die Seite 8 der Beilage. Für Kenner der Materie war allerdings sofort offensichtlich, dass es nicht die Karte ist, über die zuletzt mit den Grundstückseigentümern verhandelt wurde. Gezeigt wird im FREUDENBERGER der Plan, den der Baudezernent bei einer Informationsveranstaltung am 24. Januar 2018 gezeigt hatte – und der war bei den Waldgenossen wie der Bürgerschaft auf keine Gegenliebe gestoßen. Also wurde weiter geplant und den Stadtverordneten im März 2019 mitgeteilt, dass nun ein anderes „Modell“ Grundlage für weitere Gespräche sei.
Über die Gründe, warum die Bürgermeisterin altes Kartenmaterial in die Öffentlichkeit spielen ließ, kann nur spekuliert werden. Jedenfalls ist der Initiative wichtig, dass sie ausdrücklich nicht hinter der Veröffentlichung eines falschen Planes steht. „Wir sind entsetzt, mit welchen Mitteln die Bürgermeisterin hier arbeitet,“ zeigt sich die Initiative über die geplante Fehlinformation erstaunt.