Gespannt auf die weiteren Antworten aus der Politik

Rolf Kolb und Friedhelm Höfer finden es bemerkenswert, dass der Bürgermeister einen Kompromiss ausschließt.

Rolf Kolb und Friedhelm Höfer finden es bemerkenswert, dass der Bürgermeister einen Kompromiss ausschließt.

Doch, wir sind gespannt auf die Antworten“, sagen Ortsvorsteher Friedhelm Höfer und Ortsheimatpfleger Rolf Kolb. Alle 34 Stadtverordneten und der Bürgermeister haben von ihnen den Bühler Bürgerbrief erhalten.

„Die vielen Unterschriften darin zeigen, wie stark der Rückhalt für die Forderung ist, die jetzigen Pläne für ein Industriegebiet Wilhelmshöhe-Nord zu stoppen“.

Bei der Übergabe im Rathaus stand Bürgermeister Eckhard Günther zum Gespräch bereit. Und was sagen Friedhelm Höfer und Rolf Kolb zu dessen Reaktion?

Wir finden es erstens erstaunlich, dass das Thema vor der Bürgermeisterwahl im September 2015 in den Ratsgremien nicht mehr angepackt werden soll. Zweitens ist es für uns sehr bemerkenswert, dass der Bürgermeister jeglichen Kompromiss zur Größe des Industriegebietes ausschließt. Wir werden mit großer Aufmerksamkeit verfolgen, ob sich die Fraktionen dieser Meinung anschließen.

Dass der derzeitige Bürgermeister damit einen weiteren Dialog in der Sache quasi ausschließe, sei bedauerlich.

 

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Bühl vereint im Protest

Termin beim Rathaus-Chef: Ortsheimatpfleger Rolf Kolb übergibt Bürgermeister Eckhard Günther den Bürgerbrief und die Unterschriften-Listen

Termin beim Rathaus-Chef: Ortsheimatpfleger Rolf Kolb übergibt Bürgermeister Eckhard Günther den Bürgerbrief und die Unterschriften-Listen

Den Bühler Bürgerbrief, der immerhin 338 Unterschriften trägt, liegt jetzt bei der Stadt Freudenberg vor. Eine kleine Delegation begleitete Ortsvorsteher Friedhelm Höfer, Ortsheimatpfleger Rolf Kolb und Thomas Löw, die das Schreiben am Dienstag Bürgermeister Eckhard Günther überreichten.
„Damit hat sich nahezu die gesamte Bühler Bevölkerung gegen dieses viel zu große Industriegebiet ausgesprochen“, unterstrich Friedhelm Höfer bei dem Rathaus-Termin. Das sei ein ganz klares Nein gegen die vom noch amtierenden Bürgermeister, Teilen des Rates, dem Regionalrat und der IHK ins Auge gefasste Gewerbefläche Wilhelmshöhe-Nord.

Ortsvorsteher Friedhelm Höfer (li) erläutert eingehend noch einmal die Beweggründe gegen das viel zu große Industriegebiet, auf die in dem Schreiben der Bühler Bürger eingegangen wird.

Ortsvorsteher Friedhelm Höfer (li) erläutert eingehend noch einmal die Beweggründe gegen das viel zu große Industriegebiet, auf die in dem Schreiben der Bühler Bürger eingegangen wird.

Der Text des übergebenen Schreibens lautet:

„Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren Stadtverordnete!

Die Landesplanungsbehörde stimmte im März 2015 der vom Regionalrat Arnsberg angestrebten Änderung des Regionalplanes zu, für Freudenberg darin ein Industriegebiet „Wilhelmshöhe-Nord“ auszuweisen.
Investoren, deren Plänen willig gefolgt wurde, wollen, dass etwa 180.000 m2 Waldfläche gerodet und 450.000 m3 Boden bewegt werden, um auf einer Gesamtfläche von 18 ha ein Industriegebiet von etwa 10 ha Größe zu errichten. Hierfür muss der Ischeroth, die höchste Erhebung in Freudenberg und eine weithin sichtbare Landmarke, nahezu zerstört werden.

Selbst in der Beratungsvorlage des Regionalrates vom Dezember 2014 heißt es:
„Die beschriebenen Beeinträchtigungen können zu erheblichen Umweltauswirkungen führen, deswegen sollte auf die Festlegung und Umsetzung dieser Planalternative (…) verzichtet werden (…).“
Im Endergebnis kommt das Arnsberger Gremium aber dennoch zu einem zustimmenden Beschluss und lehnt bisher vorgebrachte Einwände rigoros ab.

Nach den Arnsberger Vorlagen ist es das Ziel, eine „überwiegende Nutzungsmöglichkeit für störendes Gewerbe“ bzw. für „insbesondere emittierende Nutzungen“ zu erreichen. Trotz der angestrebten Zulassung einer größt-möglichen Belastung durch Industriebetriebe, die womöglich in Tag- und Nachtschicht arbeiten, wird in den Regionalrat-Papieren die Behauptung aufgestellt, „erhebliche Auswirkungen auf die Wohnbevölkerung sind nicht zu erwarten“.

Die Planer verzichten ausdrücklich auf eine Konzeption, die der Geländeformation angepasst wäre und wollen, weil besser und profitabler zu vermarkten, ein neues einziges Höhentableau (440 m über NN) schaffen und damit eine „besonders augenfällige Veränderung des Landschaftsbildes“ einfach hinnehmen: Der Ischeroth und damit der Landschaftsteil zwischen Büschergrund und Bühl soll durch ein viel zu groß angelegtes Industriegebiet massiv überformt werden.

Wir fassen zusammen:
Es ist geplant, Landschaft zu zerstören, die Umwelt zu schädigen und unserem Ort seinen Wohnwert zu nehmen.

Wir fragen Sie:
Wollen Sie das so geschehen lassen? Wollen Sie wirklich, dass keine Rücksicht auf unsere typische Mittelgebirgslandschaft und die Wohnbevölkerung genommen wird?
Sind Sie bereit, sich mit den Problemen auseinander zu setzen oder wollen Sie einfach den Ideen jener folgen, denen es nur um schnellen Profit und Vermarktung -zu was auch immer- geht?

Wir bitten Sie eindringlich:
Nehmen Sie von diesen Plänen Abstand, von denen es auf Seite 55 der Regionalrats-Vorlage (27/04/14) bezeichnender Weise heißt:
„Uneingeschränkt begrüßt wird die Planung allein durch die IHK Siegen“.

Bitte nehmen Sie zur Kenntnis:
Die, die diesen Brief unterschrieben haben, wehren sich nicht gegen Arbeitsplätze und eine notwendige Gewerbeentwicklung. Unser Ort hat bereits in der Vergangenheit mehrfach für die bestehenden Gewerbegebiete auf der Wilhelmshöhe einen erheblichen Flächenanteil seiner Gemarkung zur Verfügung gestellt.
Heute müssen wir aber sagen: Was zu groß ist, ist zu groß und Unpassendes passt eben nicht. Deshalb sprechen wir uns nachdrücklich gegen das Industriegebiet Wilhelmshöhe-Nord aus.
Der Ischeroth darf nicht zerstört werden und unsere Wohnorte sollen lebenswert bleiben!
Deshalb richten wir die Bitte an Sie, die Verantwortung für unsere Stadt tragen:
Stoppen Sie diese unzeitgemäßen Pläne für ein GIB Wilhelmshöhe-Nord!

Am 2. Juni 2015 übergab die kleine Delegation im Rathaus Freudenberg den Bürgerbrief.

Am 2. Juni 2015 übergab die kleine Delegation im Rathaus Freudenberg den Bürgerbrief.

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Bühler Bürger fordern überdimensionierte Planung zu stoppen

Quasi zwischen Brücke und Sendemast wollen Planer das neue Hochplateau für ein damit weithin sichtbares Industriegebiet schaffen.

Quasi zwischen Brücke und Sendemast wollen Planer das neue Hochplateau für ein damit weithin sichtbares Industriegebiet schaffen. Hier der Blick aus Richtung Büschergrund.

Mit „Mehrheit der Deutschen wünscht mehr Einfluss in ihrer Stadt“ ist eine aktuelle Pressemitteilung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung überschrieben (070/2015 vom 26. Mai 2015). Nach der dort zitierten Forsa-Umfrage im Rahmen der Initiative „Zukunftsstadt“ sehen 66 Prozent der Teilnehmer Verbesserungsbedarf bei den Einflussmöglichkeiten. Dabei rangieren Bereiche Verkehrsplanung mit 71 Prozent und Bauprojekte mit 65 Prozent an den ersten Stellen, für die die Umfrageteilnehmer mehr Mitwirkung einfordern.

„In Bühl dürfte dieser Prozentsatz aus aktuellem Anlass noch deutlich höher sein“, ist sich Ortsvorsteher Friedhelm Höfer sicher.

In diesen Tagen haben er und über 300 Mitunterzeichner einen Brief an den Bürgermeister und die Stadtverordneten gerichtet. Danach unterstützt fast jeder Haushalt des Ortes die dringliche Bitte, die unzeitgemäßen Pläne für ein viel zu großes Industriegebiet „Wilhelmshöhe-Nord“ zu stoppen.
„Es ist bemerkenswert, dass sich sogar viele, deren Elternhaus in Bühl stand, jetzt aus dem ganzen Bundesgebiet bei uns melden, um uns dabei zu unterstützen, den gemeinsamen Heimatort vor einer völlig überdimensionierten Planung zu schützen“, berichtet Ortsheimatpfleger Rolf Kolb. Er und die allermeisten Einwohner sehen Bühl als lebenswerten Ort gefährdet durch die insbesondere von IHK und Regionalrat befeuerte Absicht, hier große Landschaftsflächen (mehr als 17 Hektar) für eine neue Hochebene umzuwandeln, auf der sich Gewerbe, vornehmlich der Kategorie „störend“, niederlassen soll.

„Auch gerade für das Landschaftsbild wäre die Maßnahme völlig verheerend“, unterstreicht Thomas Löw zum wiederholten Male.

Betroffen ist dann der bewaldete Bergkamm „Ischeroth“, die Kilometerweit einsehbare höchste Erhebung Freudenbergs.

Die System-Darstellung zeigt das von den Planern favorisierte Hochtableau. Dafür muss der Ischeroth in weiten Teilen - und weithin sichtbar -abgetragen werden.

Die System-Darstellung zeigt das von den Planern favorisierte Hochtableau. Dafür muss der Ischeroth in weiten Teilen – und weithin sichtbar -abgetragen werden. (Repro: Foto-Prill, mit freundlicher Genehmigung)

Die Initiative rückt auch „ideologische Schwarzmalerei“ zurecht: „Wir sind nicht gegen Arbeitsplätze und eine notwendige Gewerbeentwicklung. Unser Ort hat bereits in der Vergangenheit mehrfach für die bestehenden Gewerbegebiete auf der Wilhelmshöhe einen erheblichen Flächenanteil seiner Gemarkung zur Verfügung gestellt. Heute müssen wir aber sagen: Was zu groß ist, ist zu groß und Unpassendes passt eben nicht“.
Und dafür, das belege die Unterschriftenliste, stehe nahezu der gesamte Ort, der sich mit dem Brief nachdrücklich gegenüber der Freudenberger Kommunalpolitik gegen das so geplante Industriegebiet Wilhelmshöhe-Nord ausgesprochen habe.

Eine kleine Delegation wird am Dienstagnachmittag das Schreiben und die Unterschriftenliste dem Bürgermeister überreichen. Kopien werden an die Stadtverordneten weitergeleitet.

Immer wieder bringen Bühler Bürger ihren Unmut über das viel zu große Industriegebiet zum Ausdruck. Hier richtet sich die Kritik gegen die massive Waldrodung.

Immer wieder bringen Bühler Bürger ihren Unmut über das viel zu große Industriegebiet zum Ausdruck. Hier richtet sich die Kritik gegen die massive Waldrodung.

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Stellungnahmen bewertet: Hoffen auf Kurskorrektur – Weiterhin aktiv bleiben

Prominente Aussicht vom Kurpark aus: Noch bestimmt bewaldete Landschaft die Horizontlinie am Ischeroth. Dass diese bedeutende Landmarke nicht zerstört wird - dafür setzen sich viele Bürgerinnen und Bürger ein.

Prominente Aussicht vom Kurpark aus: Noch bestimmt bewaldete Landschaft die Horizontlinie am Ischeroth. Dass diese bedeutende Landmarke nicht zerstört wird – dafür setzen sich viele Bürgerinnen und Bürger ein.

„Nach dem Votum der Landesplanungsbehörde liegt der Ball wieder in Freudenberg, wo jetzt der Rat über eine Flächennutzungsplanänderung und einen Bebauungsplan entscheiden muss, wie oder ob überhaupt ein ‚Industriegebiet Wilhelmshöhe-Nord’ realisiert werden soll“, erklärt Ortsvorsteher Friedhelm Höfer. Deshalb habe die Bühler Initiative, die sich gegen dieses Mammut-Projekt stark macht, die Freudenberger Bürgermeisterkandidaten um ihre Stellungnahme gebeten.

„Ich bin da sehr vorsichtig – wir sind ja noch vor der Wahl -, aber es scheint, als ob der bisherige Frontalkurs gegen die Orte und die Landschaft eine Kurskorrektur erfahren könnte“, erhofft sich Ortsheimatpfleger Rolf Kolb nach erster Durchsicht der Rückmeldungen.

Als eindeutiger Gegner des Projektes GIB Wilhelmshöhe-Nord positioniert sich Rainer Beel: „Ich lehne das Vorhaben ab, da ich es für fehlplatziert und ökonomischen Unfug halte. Wir haben nichts zu verschenken: kein Geld und keine Landschaft.“ Beel erinnert daran, die Stadt habe massiv in Gewerbeflächen investiert, trotzdem seien die Einnahmen aus Gewerbesteuer weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Deshalb müsse in Zukunft bei der Ansiedlung neuer Firmen nicht gefragt werden, wie viele, sondern welche. „Ich bin kein grundsätzlicher Gegner neuer Gewerbegebiete, aber Nutzen und Potential müssen vorher klar sein“.

Die stellvertretende Bürgermeisterin Nicole Reschke (SPD) zeigt sich zunächst grundsätzlich überzeugt, „dass wir in Freudenberg Gewerbeflächen zur Erweiterung und Neuansiedlung von Unternehmen in Autobahnnähe vorhalten müssen“. Das Ausmaß des Eingriffes in die Natur gelte es indes verträglich zu halten.

Reschke: „In den kommenden Monaten sollten wir nun sachlich und mit der gebotenen Ruhe über das weitere Vorhaben beraten und prüfen, ob und in welcher Form eine Umsetzung möglich ist – gemeinsam mit den Anwohnerinnen und Anwohnern über Höhenlage, Abschirmung und insbesondere die Klärung der Eigentumsverhältnisse sprechen“. Eine „städtebauliche Entwicklungsmaßnahme“ strebe sie nicht an, wenn dann müssten gemeinsame Lösungen aufgezeigt werden. Sie sei überzeugt, man müsse sich aufeinander zubewegen, um im Idealfall zu einer für alle Seiten befriedigenden Lösung zu kommen.

„Hinter dem juristischen Begriff „städtebauliche Entwicklungsmaßnahme“ verbirgt sich die in der letzten Wahlperiode vom Stadtrat ins Spiel gebrachte Überlegung zu einer Enteignung der Waldgenossenschaften, um das Industriegebiet auch gegen deren Willen umsetzen zu können“, erinnert Thomas Löw .

Diese Frage greift dann ebenso die CDU-Bewerberin für das Bürgermeisteramt, Heide Batz, auf: „Eine städtebauliche Entwicklungsmaßnahme, wie sie bereits andiskutiert worden ist, sehe ich hier nicht. Vielmehr ist eine Gesamtlösung zu suchen, die von allen Seiten mitgetragen wird und auch Alternativen berücksichtigt“. Auch sie hatte vorausgeschickt, für eine gesamtstädtische Entwicklung bedürfe es auch einer Erweiterungsmöglichkeit für Unternehmen und Firmen. Heide Batz weiter: „Ob der Ischeroth mit seiner naturräumlichen Vielfalt und als signifikantes Landschaftsmerkmal dafür geeignet ist, sollte aus meiner Sicht in Ruhe besprochen und ergebnisoffen abgewogen werden“. Die bestehenden Bedenken müssten ernst genommen und berücksichtigt werden.

„Es ist schon bemerkenswert, wie hier jetzt ein Weg über ‚Ruhe und Besonnenheit’ beschrieben wird, während IHK und Regionalrat gleichzeitig noch einer „Umsetzung ohne Einschränkung“ das Wort reden“, finden Friedhelm Höfer, Rolf Kolb und Thomas Löw.

Da jetzt ja alle Entscheidungen in den Händen der Freudenberger Stadtverordneten und Fraktionen lägen, sollen diese in einem Brief noch einmal über die Bühler Anliegen informiert werden, den Ischeroth nicht zu zerstören. „Wir müssen weiter aktiv bleiben“, sind sich die Bühler einig. Zwar habe keiner der möglichen neuen Stadtoberhäupter „Hurra-Parolen“ für Wilhelmshöhe-Nord zum Ausdruck gebracht, aber man könne auch keinesfalls sicher sein, wie die Abkehr von der viel zu großen und landschaftszerstörenden Planung komme.

„Wir erkennen durchaus das Verständnis der Bürgermeisterbewerber für unser Anliegen an, auch den Wunsch zum Dialog“. Geplant ist deshalb nach den Sommerferien eine Bürgerversammlung durchzuführen, in der die Ratsfraktionen ihre Standpunkte und Abwägungen vortragen sollen und in der mit ihnen diskutiert werden kann.

Die Antwortbriefe der Bürgermeister-Kandidaten Heide Batz, Nicole Reschke und Rainer Beel sind nachfolgend zur Information eingestellt.

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BM-Kandidatinnen antworten: Heide Batz (CDU, Bündnis 90/Grüne, FDP) zu GIB Wilhelmshöhe-Nord

Sehr geehrter Herr Höfer, sehr geehrter Herr Kolb, sehr geehrter Herr Löw,

ich bedanke mich zunächst für Ihr Schreiben und ihre offenen Worte. Die Bedenken, die im Zusammenhang mit der geplanten Realisierung des Gewerbegebietes Wilhelmshöhe-Nord bestehen, sind nachvollziehbar und müssen ernst genommen und berücksichtigt werden. Ich habe mir zum Ziel gesetzt, sofern ich zur Bürgermeisterin von Freudenberg am 13. September gewählt werde, die Arbeit der Verwaltung transparenter zu machen und die Bürgerschaft stärker in Entscheidungsprozesse einzubeziehen und zu beteiligen.

Das möchte ich Ihnen vorausschicken. Insofern kann ich Ihnen sagen, dass im Zusammenhang mit den Planungen für das Gewerbegebiet aus meiner Sicht heraus Gespräche mit allen Beteiligten geführt und ggf. auch neu im Hinblick auf Alternativen diskutiert werden muss. Gleichwohl bedarf es für eine gesamtstädtische Entwicklung auch einer Erweiterungsmöglichkeit für Unternehmen und Firmen. Ob der Ischeroth mit seiner naturräumlichen Vielfalt und als signifikantes Landschaftsmerkmal dafür geeignet ist, sollte aus meiner Sicht in Ruhe besprochen und ergebnisoffen abgewogen werden.

In der letzten Wahlperiode hat der Rat der Stadt Freudenberg entschieden, neue Gewerbeflächen im Regionalplan auszuweisen. Nach Abwägung aller Alternativen, ob fachlich und sachlich richtig stelle ich anheim, wurde die bekannte Fläche empfohlen. Die Landesplanungsbehörde hat nun signalisiert, dass die Bedenken gegen eine Regionalplanänderung nicht mehr bestehen. In den nächsten Wochen und Monaten liegt also das Verfahren wieder in der Verantwortung der Freudenberger Politik. Ich kann Ihnen durch verschiedene Gespräche versichern, dass eine kontroverse, stets sachliche Diskussion in der Standortfrage geführt wurde und auch weiterhin geführt wird. Diesen Prozess möchte ich zunächst mit meinen derzeitigen Möglichkeiten begleiten, im Falle meiner Wahl konstruktiv und federführend organisieren. Eine städtebauliche Entwicklungsmaßnahme, wie sie bereits andiskutiert worden ist, sehe ich hier nicht. Vielmehr ist eine Gesamtlösung zu suchen, die von allen Seiten mitgetragen wird und auch Alternativen berücksichtigt.

Gerne möchte Ihnen an dieser Stelle ein persönliches Gespräch anbieten, um mit Ihnen in den Austausch zu gelangen. Insofern freue ich mich über Ihren Anruf zwecks Absprache eines Termins.

Mit freundlichen Grüßen

Heide Batz

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BM-Kandidatinnen antworten: Nicole Reschke (SPD) zu GIB Wilhelmshöhe-Nord

Sehr geehrte Herren,

in ihrem Brief haben Sie lhre Bedenken bezüglich des Gewerbegebiets Wilhelmshöhe-Nord untermauert. Zunächst einmal bedanke ich mich für das offene Wort. Bereits im Juli 2014 habe ich mir bei der Begehung vor Ort einen ersten Überblick über die Gegebenheiten verschafft, lhre Einwände zur Kenntnis genommen und nehme diese auch sehr ernst.

Der Rat der Stadt Freudenberg hat in der vergangenen Ratsperiode, vor meinem politischen Engagement, die Aufnahme neuer Gewerbeflächen in den Regionalplan auf den Weg gebracht. Die Gründe kann ich soweit nachvollziehen. Grundsätzlich bin ich davon überzeugt, dass wir in Freudenberg Gewerbeflächen zur Erweiterung und Neuansiedlung von Unternehmen in Autobahnnähe vorhalten müssen. Aufgrund des erfreulich hohen Waldanteils ist die Bestimmung des optimalen Standorts eine große Herausforderung, die Rahmenbedingungen ohne Zweifel schwierig. Eingriffe in die Natur sind bedauerlicherweise niemals ganz zu vermeiden, das Ausmaß gilt es indes verträglich zu halten. Hier bleibe ich selbstverständlich kritisch. Zahlreiche Alternativen wurden unter mehreren Gesichtspunkten sorgfältig geprüft, das Areal Wilhelmshöhe-Nord schließlich empfohlen.

ln den kommenden Monaten sollten wir nun sachlich und mit der gebotenen Ruhe über das weitere Vorgehen beraten und prüfen, ob und in welcher Form eine Umsetzung möglich ist – gemeinsam mit den Anwohnerinnen und Anwohnern über Höhenlage, Abschirmung und insbesondere die Klärung der Eigentumsverhältnisse sprechen. Eine städtebauliche Entwicklungsmaßnahme strebe ich nicht an, wenn dann müssen gemeinsame Lösungen aufgezeigt werden. Zudem ist es unabdingbar darauf zu achten, die unterschiedlichen Belastungen für die Bürgerschaft im Falle einer Realisierung so gering wie möglich zu halten.

Die Flächennutzungsplanänderung sowie die Aufstellung eines Bebauungsplans darf nicht blindlings vorangetrieben werden, ohne die Beteiligten vor Ort mitzunehmen. lch bin überzeugt, dass Stadt, Politik und Bürgerschaft sich zu diesem Thema aufeinander zu bewegen müssen, um im Idealfall zu einer für alle Seiten befriedigenden Lösung zu kommen. lm Übrigen sind die Planungen für das Gewerbegebiet Wilhelmshöhe-Nord in den politischen Gremien stets sehr kritisch hinterfragt und angemessen begleitet worden. ln Verantwortung für die Zukunft unserer Stadt müssen wir dafür Sorge tragen, dass Arbeitsplätze geschaffen werden können. Wir müssen aber auch das Lebensumfeld der Bürgerinnen und Bürger attraktiv halten. Die Balance zu finden, sehe ich als meine Aufgabe.

Mir ist sehr daran gelegen, den Dialog mit lhnen offen und konstruktiv fortzusetzen.

Mit freundlichen Grüßen

Nicole Reschke

 

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BM-Kandidaten antworten: Rainer Beel zum GIB Wilhelmshöhe-Nord

Sehr geehrte Herren Höfer, Kolb und Löw,

es stimmt: ermutigt und unterstützt von einer zur Mehrheit zählenden, weil nicht parteigebundenen Anzahl Freudenberger kandidiere ich für das Amt des Bürgermeisters. Sie schreiben völlig zu Recht, dass der Bürgermeister maßgeblich Einfluß auf die Stadtentwicklung hat. Diesen Einfluß möchte ich nutzen, um die Dominanz der Parteipolitik zu hinterfragen und für Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit zu werben.

Konkret fragen Sie mich nach meiner Einschätzung bezüglich der Planungen für das Gewerbegebiet Wilhelmshöhe-Nord. Die Antwort darauf fällt mir leicht, denn ich habe mich bereits frühzeitig festgelegt: Ich lehne das Vorhaben ab, da ich es für fehlplatziert und ökonomischen Unfug halte.

In meiner Agenda heißt es: “Die Stadt Freudenberg hat massiv in neue Gewerbeflächen investiert. Trotzdem sind die Einnahmen aus der Gewerbesteuer weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Deshalb muss in Zukunft bei der Ansiedlung neuer Firmen gefragt werden, welche statt wieviele.” Man muss schon sehr gute Argumente haben, um massive Eingriffe in die Natur und das soziale Gefüge unserer Ortsteile zu fordern, z.B. den Vorvertrag mit einem für die weitere Entwicklung der Stadt wichtigen Großunternehmen. Nichts davon ist mir bekannt. Einfach Fläche auf Vorrat zu schaffen, für den Fall der Fälle, ist kein Argument.

Ich bin kein grundsätzlicher Gegner neuer Gewerbegebiete, aber Nutzen und Potential müssen vorher klar sein. Wir haben nichts zu verschenken: kein Geld und keine Landschaft.

Damit will ich schließen. Ich hoffe, Ihre Fragen ohne Ausflüchte beantwortet zu haben. Weitere Informationen finden Sie auf meiner Internetpräsenz www.beel-online.com.

Besten Gruß nach Bühl,

Rainer Beel

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Sichtbare Zeichen gegen ein viel zu großes Industriegebiet

Vor Ort warnen neue Transparente vor der Zerstörung des Ischeroth, der höchsten Erhebung in der Stadt Freudenberg und eine weithin sichtbare Landmarke.

Vor Ort warnen neue Transparente vor der Zerstörung des Ischeroth, der höchsten Erhebung in der Stadt Freudenberg und einer weithin sichtbare Landmarke.

 

Mit neuen Transparenten wird in Bühl ein weiteres Zeichen gegen das beabsichtigte Industriegebiet „Wilhelmshöhe-Nord“ gesetzt. Gleichzeitig soll damit für die Informationsplattform „Ischeroth-nicht-zerstören“ geworben werden. Es wäre ein einmaliger Vorgang, wenn das markante Landschaftsbild, der bewaldete Siegerländer Höhenring, an dieser Stelle zunichte gemacht würde.

Weitblick auf den Ischeroth: Der markante Höhenzug, jetzt noch bewaldet und ohne Industriebauten für störendes Gewerbe, von der Wasenecke in Niederfischbach (431 Meter ü. NN) aus gesehen.

Weitblick auf den Ischeroth: Der markante Höhenzug, jetzt noch bewaldet und ohne Industriebauten für störendes Gewerbe, von der Wasenecke in Niederfischbach (431 Meter ü. NN) aus gesehen (oberer rechter Bildrand).

Bühler Bürgerinnen und Bürger sagen Nein zu einem viel zu großen Industriegebiet mit seinen massiven negativen Auswirkungen auf die Landschaft und die Orte.

Bühler Bürgerinnen und Bürger sagen Nein zu einem viel zu großen Industriegebiet mit seinen massiven negativen Auswirkungen auf die Landschaft und die Orte.

 

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Weitblick auf die Uni – Informationen von der Uni

Weitsicht vom Ischeroth: Von hier ist auch die Siegener Universität zu sehen. Diese gab jetzt Auskunft zum Namen des markanten Berges.

Weitsicht vom Ischeroth: Von hier ist auch die Siegener Universität zu sehen. Diese gab jetzt Auskunft zum Namen des markanten Berges.

Bei der Diskussion um den „Ischeroth“ stellten Interessierte immer häufiger die Frage, was denn der Name eigentlich bedeutet.

Hilfe konnte Dr. Petra Vogel von der Siegener Uni liefern. Die Professorin für deutsche Sprachwissenschaft betreut dort mit ihren Mitarbeiterinnen das Projekt „Siegerländer Sprachatlas“. Sie teilte mit:

„…wir haben nun recherchiert und sind zu dem Schluss gekommen, dass Ischeroth als „Eschenrodung” wiederzugeben ist.“

Informationen zum Siegerländer Sprachatlas insgesamt sind zu finden unter www.uni-siegen.de/sisal.

Der Ischeroth ist die höchste Erhebung im Stadtgebiet Freudenberg und liegt oberhalb des Dorfes Bühl. Früher muss es dort einen Eschenwald gegeben haben, der gerodet wurde - so kam er offensichtlich zu seiner mundartsprachlichen Bezeichnung.

Der Ischeroth ist die höchste Erhebung im Stadtgebiet Freudenberg und liegt – in der Gemarkung Büschergrund – oberhalb des Dorfes Bühl. Früher muss es dort einen Eschenwald gegeben haben, der gerodet wurde – so kam er offensichtlich zu seiner mundartsprachlichen Bezeichnung.

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Weitere Debatte über „Wilhelmshöhe-Nord“ zunächst zurückgestellt

Der bewaldete Hügel zwischen Büschergrund und Bühl: Der Antrag der AL-Fraktion, auf das Industriegebiet hier zu verzichten, wurde von den Freudenberger Ratsgremien zurückgestellt. (Foto Jörg Bitterlich, mit freundlicher Genehmigung)

Der bewaldete Hügel zwischen Büschergrund und Bühl: Der Antrag der AL-Fraktion, auf das Industriegebiet hier am Ischeroth zu verzichten, wurde von den Freudenberger Ratsgremien zurückgestellt. (Foto Jörg Bitterlich, mit freundlicher Genehmigung)

Die Fraktion „Alternative Liste“ im Rat der Stadt Freudenberg stellte am 5. November 2014 den Antrag, „das Gewerbegebiet nicht mehr zu verwirklichen“. Der Stadtrat hatte darüber in seiner Sitzung am 20. November 2014 zu befinden und folgte einstimmig und ohne Diskussion dem Beschlussvorschlag der Verwaltung, den Antrag zunächst zur Beratung an den Stadtentwicklungsausschuss zu überweisen.

Dokument: Antrag AL-Fraktion vom 05. 11. 2014

Das Anliegen der AL-Fraktion fand dann in der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Kultur und Touristik am 22. April 2015 den Weg auf die Tagesordnung.

Die Stadtverwaltung legte in ihrer Sitzungsvorlage dar:

„Über die weiteren notwendigen planungsrechtlichen Schritte sollte dann beraten und beschlossen werden, wenn die entsprechenden Voraussetzungen vorliegen. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Vorlage liegt noch keine Entscheidung seitens der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen zu der von der Bezirksplanungsbehörde beantragten 1. Änderung des Regionalplanes für den Teilabschnitt Oberbereich Siegen vor“.

Ohne große Aussprache folgte der Ausschuss mehrheitlich dem vorgeschlagenen Beschluss, „hinsichtlich der Fortführung der planungsrechtlichen Weiterentwicklung des Gewerbegebietes Wilhelmshöhe-Nord zu gegebener Zeit dann zu beraten, wenn auch die erforderlichen Grundlagen vorliegen“.

Dokument: Beschlussvorlage 64/2015 zur Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am 22. April 2015 zum AL-Antrag

 

 

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