Freudenberg wählt am 13. September 2015: Ein neuer Bürgermeister, eine neue Bürgermeisterin muss gefunden werden. Der Amtsinhaber stellt sich nicht mehr zur Wahl. Jeder oder jede der in den städtischen Chefsessel gewählt wird, wird maßgeblichen Einfluss auf die Stadtentwicklung insgesamt, wie aber auch auf das Verfahren zur Aufstellung von Flächennutzungs- und Bebauungsplan sowie auf den Umgang mit der Bürgerschaft dabei haben.
Deshalb hat sich jetzt die Bühler Initiative gegen das viel zu große Industriegebiet an die bislang bekannten Bewerber/innen gewandt, um deren Meinung zu dem Großprojekt zu erfahren. Angeschrieben wurden (in alphabetischer Reihenfolge) Heide Batz, Rainer Beel und Nicole Reschke.
Dabei werden aber auch noch einmal die Sorgen untermauert: „Würden die Pläne umgesetzt, bedeutet dies einen massiven Angriff auf das Landschaftsbild unserer Stadt wie auf die naturräumlichen Gegebenheiten. Das neue Gewerbegebiet auf der höchsten Erhebung Freudenbergs würde weithin einsehbar sein, die „Landmarke Ischeroth“ zerstören, aber auch mit den Immissionen insbesondere auf Bühl, Büschergrund und Freudenberg wirken. Aus der IHK heraus wurde jubiliert, so die Presse, dass das GIB Wilhelmshöhe-Nord „ohne Einschränkungen“ umzusetzen sei. In der Regionalratsvorlage wird in diesem Zusammenhang darauf verwiesen, Ziel für das dort anzusiedelnde Industriegebiet sei die „überwiegende Nutzungsmöglichkeit für störendes Gewerbe“, für die es einen „aufgestauten Bedarf“ gebe. Bühl könnte demnach nicht nur die größte-mögliche Landschaftszerstörung an dieser Stelle, sondern im schlimmsten Fall auch eine schrankenlose Tag-und-Nacht-Belastung durch Industrieimmissionen erwarten„.
Weiter heißt es in dem von Ortsvorsteher Friedhelm Höfer, Ortsheimatpfleger Rolf Kolb und von Thomas Löw unterzeichneten Schreiben:
„Der vorgeschlagene GIB Wilhelmshöhe-Nord ist in seinen Ausmaßen zu groß und bedingt dadurch eine überbordende Geländeverschiebung auf einem der markantesten Höhenzüge. Es ist für die notwendige naturräumliche Einpassung so nicht geeignet und widerspricht der gewachsenen Siedlungsstruktur. Ohne Rücksichtnahmen würde der Wohnwert für Bühl, aber auch für weite Teile Büschergrunds, geopfert werden“.
In dem Brief wird ebenso auf das Verhalten gegenüber den Waldgenossenschaften hingewiesen: „Nachhaltiges Erstaunen ruft auch hervor, dass für diese Maßnahme die Eigentumsverhältnisse offensichtlich als nicht zu respektierend angesehen werden, da Überlegungen für eine zwangsweise Besitzergreifung – Stichwort „städtebauliche Entwicklungsmaßnahme“ – öffentlich schon in den Raum gestellt werden„.
Ebenso wird untermauert, was von Bühler Seite bisher schon an Gelände für die wirtschaftliche Entwicklung Freudenbergs zur Verfügung gestellt wurde:
„Von der Bühler Gemarkung sind bereits 16 ha Fläche für das Gewerbegebiet Bühler Höhe (7 ha) und Wilhelmshöhe I (9 ha) abgegeben worden. Bühl hat bereits einen aktiven Beitrag zu Gewerbeflächen und Arbeitsplätzen geleistet“.
Sobald die Antworten insgesamt vorliegen, wird diese die Initiative auch in den Dialog hier einfließen lassen.